Studie zu Umweltauswirkungen und AbfallvermeidungFoto: Polina Tankilevitch/Pexels

 

Fasten kann ein starker Impuls zur Überdenkung bisheriger Lebensgewohnheiten sein. Der klassische Apfel zum Fastenbrechen – wie geht es jetzt weiter? Für immer mehr Fastende ist nicht nur ihre eigene Gesundheit, sondern auch die Nachhaltigkeit bei der Wahl ihres Ernährungsstils ein Argument – ein gutes, wie eine aktuelle Studie zeigte.

Weltweit werden die natürlichen Ressourcen für die Ernährung immer knapper. Unterschiedliche politische Initiativen zielen darauf ab, in den nächsten Jahren den ökologischen Fußabdruck des Lebensmittelkonsums zu verringern und Lebensmittelverschwendung zu verhindern. Hanna Helander von der Professur für Gesellschaftliche Transformation und Kreislaufwirtschaft hat zusammen mit Kolleginnen und Kollegen die Umweltauswirkungen verschiedener Ernährungsstile sowie die damit einhergehende Abfallvermeidung hierzulande untersucht.

Fasten: Impuls zur Veränderung in allen Bereichen

„Der Impuls zur Veränderung wird auch bei einem Fasten für Gesunde genutzt. Fasten steht niemals allein für sich. Es beinhaltet alle Elemente aktiver Gesundheitsbildung, ist unter ihnen allerdings das stärkte Erlebnis und vermag deshalb den stärksten Impuls zur Veränderung in allen Bereichen zu geben.“  (Dr. Hellmut Lützner, 1993)

Deutschland 2030

Die Bundesrepublik Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 die Lebensmittelverschwendung in Konsum und Vertrieb zu halbieren. In ihrer Analyse betrachten die Forschenden 3 Szenarien einer ernährungsphysiologisch sinnvollen, pflanzenbasierten Ernährungsweise und vergleichen diese miteinander. Zum einen begutachten sie die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, die Fleischkonsum vorsieht. Zum anderen untersuchen sie den Vorschlag der EAT Lancet Kommission für eine Ernährung innerhalb der Belastungsgrenzen der Erde, die weniger Fleisch erlaubt. Die EAT Lancet Kommission ist ein Zusammenschluss von 37 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus der ganzen Welt, die erforschen, wie sich eine zukünftige Bevölkerung von zehn Milliarden Menschen innerhalb der ökologischen Ressourcen der Erde gesund ernähren kann. Als drittes betrachten Helander und ihre Kollegen eine vegetarische Variante der EAT Lancet Ernährungsweise.

Mehr Gemüse, weniger Milch

Die Ergebnisse zeigen, dass eine milcharme, vegetarische Ernährung besonders effektiv wäre, um den Biomasse-Fußabdruck bis zu 61 Prozent und den Ackerland-Fußabdruck bis zu 48 Prozent zu verringern. Die Halbierung der Lebensmittelabfälle hätte eine Einsparung der Biomasse- und Ackerland-Fußabdrücke von 11 Prozent respektive 15 Prozent zur Folge. „Zwar ließen sich mit einer vegetarischen Ernährung fast die Hälfte der Flächen für die Lebensmittelproduktion einsparen, der Einfluss auf das blaue Wasser wäre aber leider gering. Um diesen Verbrauch zu senken, wäre es hilfreicher, Lebensmittelabfälle zu reduzieren“, sagt Helander. Eine vegetarische Ernährung allein reiche dafür nicht aus – im Gegenteil: Die Studie zeigt, dass auch eine pflanzenbasierte Ernährung trotz verringerter Fußabdrücke zu mehr Lebensmittelabfällen führen kann, da damit der Konsum von Produkten steigt, die einen höheren Anteil an Lebensmittelabfällen aufweisen – zum Beispiel Kartoffel, Rüben oder Getreide. „Politische Strategien, die sowohl den Fußabdruck des Lebensmittelkonsums als auch die Lebensmittelverschwendung minimieren wollen, können also widersprüchlich sein“, bilanziert Hanna Helander. „Eine höhere Ressourceneffizienz lässt sich am besten erreichen, wenn wir die Reduktionspotenziale aller verfügbaren Strategien ausschöpfen und gleichzeitig die Wechselwirkungen der unterschiedlichen Strategien berücksichtigen.“ (fa)

Quellen

Pressemitteilung

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau, Nicolas Scherger

Literatur

Helander H et al.: Eating healthy or wasting less? Reducing resource footprints of food consumption. Environmental Research Letters. 2021. DOI: 10.1088/1748-9326/abe673 

Lützner H: Fasten: Impuls zur Veränderung. Gesundheit in Eigenverantwortung. Therapeutikon 7 (9): 362–368, 1993. Zitiert nach: Semler E.: Mit Herz und Verstand: Verzicht üben – Essen und Genießen lernen – Krankheiten heilen. Zitate von Dr. med. Hellmut Lützner. Engelhartstetten, 2019, S. 65.

Dr. Hellmut Lützner

Schon als Kind lernt Hellmut Lützner zuhause eine naturnahe Lebensweise und Ernährung kennen – aber seine Hautkrankheit lässt sich nicht bessern. Er wird Arzt und entdeckt die heilsame Wirkung der Ernährungstherapie und des Fastens – sowohl bei sich selber als auch bei Patient:innen. Damit jeder Mensch die Möglichkeit hat, das Fasten zu erfahren, schreibt er den Bestseller „Wie neugeboren durch Fasten“ und begründet die Deutsche Fastenakademie. Mehr zum Leben Lützners erfahren.

 

 

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