Dr. Edmund Semler

Den Kaffee-Einlauf hat der deutsche Arzt Dr. med. Max Gerson (1881-1959) in den 1930er und 1940er Jahren entwickelt, und zwar speziell für die Krebstherapie. 

Seiner Meinung nach wird durch den Kaffee-Einlauf die Entgiftung der Leber angeregt (erhöhte Gallenproduktion, Öffnung der Gallengänge und stärkerer Gallenfluss). Die Leber spielt seiner Meinung nach beim Krebskranken eine Schlüsselrolle für den Heilungsprozess. Wie genau Gerson auf die Idee mit dem Kaffee-Einlauf gekommen ist, lässt sich anhand seiner Original-Publikationen nicht rekonstruieren.
Laut Gerson trägt der Kaffee-Einlauf neben der vollwertigen, rohkostreichen Diät wesentlich zur Reduktion tumorbedingter Schmerzen bei. Es gibt glaubwürdige Berichte darüber, dass selbst schwer Krebskranke unter der Gerson-Therapie keine starken Schmerzmittel wie Morphium einnehmen müssen. Das Thema „Kaffee-Einlauf“ wird aber von medizinisch-wissenschaftlicher Seite erstaunlicherweise nicht weiter erforscht.
Der Chirurg Dr. med. Peter Lechner hat in den 1980er Jahren am Landeskrankenhaus in Graz sechs Jahre lang mit der Gerson-Therapie gearbeitet und dabei auch Kaffee-Einläufe eingesetzt. Seine Erfahrungen und Schlussfolgerungen hat er publiziert, speziell auch zum Einlauf. Seinen Recherchen zufolge gibt es zwei Substanzen im Kaffee (Cafestol und Kahweol), welche einen Erklärungsansatz für die positiven Wirkungen des Kaffee-Einlaufs liefern.
Kurzum: Der Kaffee-Einlauf ist nur für therapeutische Zwecke vorgesehen, also im Grunde kein praxisrelevantes Thema für dfa-FastenleiterInnen. Die vorliegenden Berichte, dass er v.a. bei Krebskranken günstig wirkt, sind m.E. überzeugend und würden - im Interesse vieler an Schmerzen leidender Krebskranker - höchste Beachtung verdienen. Die anregende Wirkung aufgrund des Koffeins im Kaffee ist dieselbe, egal ob dieser von oben oder von unten in den Körper gelangt.

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