Cochrane Review

Ein wesentliches gesundheitliches Ziel vieler Fastender ist sicherlich die Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Und tatsächlich zeigen viele Studien positive Einflüsse auf Risikofaktoren wie erhöhten Blutzucker und Blutfette, Bluthochdruck usw. Beim intermittierenden Fasten (IF) wird die Nahrungsaufnahme auf ein Zeitfenster begrenzt. Ein aktueller Cochrane-Review untersuchte die Rolle des IF bei Primär- und Sekundärprävention der Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Engin Akyurt-1820509-Pexels

IF ist ein beliebter Ernährungsplan, bei dem die Kalorienaufnahme auf eine bestimmte Zeit beschränkt wird. Viele randomisierte, kontrollierte Studien (RCT) haben die Effekte von IF in der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen untersucht. Mullah et al. haben RCTs eingeschlossen, in denen IF mit unbegrenzter Nahrungsaufnahme oder kontinuierlicher Kalorieneinschränkung (CER) verglichen wurde. Die Teilnehmer mussten über 18 Jahre alt sein und Personen mit und ohne Stoffwechsel-Risikofaktoren für Herz und Kreislauf einbeziehen. Das intermittierende Fasten wurde in das Fasten jeden zweiten Tag (alternate‐day fasting), modifiziertes Fasten am zweiten Tag (modified alternate‐day fasting), periodisches Fasten (periodic fasting) und Intervallfasten (time‐restricted feeding) eingeteilt. Zu den primär interessierenden Messgrößen gehörten Gesamtsterblichkeit, Herz-Kreislauf-Sterblichkeit, Schlaganfall, Herzinfarkt und Herzinsuffizienz. Sekundäre Messgrößen waren Veränderungen des Körpergewichts und des Blutzuckers. Die Suche ergab 39.165 Datensätze, davon erfüllten 26 Studien die Kriterien der Autoren und 18 wurden in die gepoolte Analyse einbezogen. Die 18 Studien umfassten 1.125 Teilnehmer.
Keine der eingeschlossenen Studien berichteten über die vorher festgelegten primären Messgrößen. Die einzelnen übergreifenden statistischen Analysen zeigten, dass IF im Vergleich zur unbegrenzten Nahrungsaufnahme zur Gewichtsreduzierung beitragen kann und ebenso wirksam sein kann, wie eine kontinuierliche Energieeinschränkung. Die Qualität der Evidenz, also der wissenschaftlichen Beweise, war gering bis sehr gering.

Das beste Mittel gegen Bluthochdruck?

„Ich kenne kein Mittel aus der inneren Medizin, das so sicher und dauerhaft einen Hypertonus (Bluthochdruck) zu senken vermag wie Fasten, Bewegung und Ernährungstherapie.“
(Dr. Hellmut Lützner1, 1928-2020)

Fazit für den Fasteninteressierten

Ein Ergebnis dieses Reviews ist, dass keine für die Autoren von der Qualität her ausreichende Studie den Einfluss von Fastenmethoden auf die Messgrößen Gesamtsterblichkeit, Herz-Kreislauf-Sterblichkeit, Schlaganfall, Herzinfarkt und Herzinsuffizienz untersuchte. Viele Studien gibt es allerdings zum positiven Einfluss des Fastens auf einzelne Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen, wie den erhöhten Blutzucker und Blutfette sowie Bluthochdruck usw.
Für den am Thema Interessierten lohnt sich über diese kurze Zusammenfassung hinaus sicher die Lektüre des ganzen Cochrane-Reviews von Allaf et al. 2021. In der Cochrane Library gibt es auch eine für medizinische Laien verständliche Zusammenfassung in englischer Sprache (siehe Link unten bei Originalarbeit). (fa)

 

Quellen:

Originalarbeit Allaf M et al.: Intermittent fasting for the prevention of cardiovascular disease.
Cochrane Database of Systematic Reviews 2021, Issue 1. Art. No.: CD013496. DOI: 10.1002/14651858.CD013496.pub2. Accessed 23 March 2021. https://www.cochranelibrary.com/cdsr/doi/10.1002/14651858.CD013496.pub2/full?highlightAbstract=intermitt%7Cintermittent%7Cfasting%7Cfast

1  Lützner H.: Aktive Diätetik. Hippokrates, Stuttgart, S. 236, 1993. Zitiert nach: Semler E.: Mit Herz und Verstand: Verzicht üben – Essen und Genießen lernen – Krankheiten heilen. Zitate von Dr. med. Hellmut Lützner. Engelhartstetten, 2019. Bezug: academia-diaetetica.de/semler-publikationen/

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