Review

Unter intermittierendem Fasten versteht man verschiedene Protokolle für Perioden des Essens und Fastens, von dem verlängerten Nachtfasten von 16 Stunden über das Fasten jeden zweiten Tag bis zum zweitägigen Fasten. Das Intermittierende Fasten wurde bisher in Bezug auf seine Auswirkungen auf die Lebenserwartung sowie die Vorbeugung oder Verzögerung von altersbedingten Erkrankungen, die auf Fehlregulationen von Stoffwechselwegen beruhen, untersucht, also z.B. Alters-Diabetes. Ein aktueller Review untersucht die Effekte auf mitochondriale Funktionen, die eine zentrale Rolle bei der Neurodegeneration spielen. Mitochondrien bezeichnet man umgangssprachlich als die „Kraftwerke der Zellen“. Sie produzieren das Adenosintriphosphat, das im Organismus als „Energiemünze“ benötigt wird. Schäden an Mitochondrien können sowohl mit verschiedenen Krankheiten als auch mit Symptomen des Alterns in Verbindung gebracht werden.

 

Mitochondrien sind an wichtigen Signalwege für Stoffwechselvorgängen beteiligt und spielen eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der intrazellulären Netzwerke für die Signalübertragung, die verschiedene Zellfunktionen modulieren. Die mitochondriale Dysfunktion wurde in Studien als frühes Merkmal der Gehirnalterung und Neurodegeneration beschrieben. Obwohl gezeigt wurde, dass IF vorbeugende Wirkungen in Bezug auf die Alterung des Gehirns und die Neurodegeneration aufweist, ist der Wirkmechanismus bisher noch unklar. Zhao et al. konzentrieren sich in ihrem Review auf die Mechanismen, durch die IF die mitochondriale Funktion verbessert, die eine zentrale Rolle bei der Alterung des Gehirns und neurodegenerative Erkrankungen spielt, wie Alzheimer, Parkinson, und Huntington-Krankheit. Die zellulären und molekularen Mechanismen von IF in Bezug auf Gehirnalterung und Neurodegeneration beinhalten die Aktivierung von adaptiven zellulären Stress-Reaktionen und Signal- und Transkriptionswegen, wodurch die mitochondrialen Funktionen verstärkt werden, indem sie den Energiestoffwechsel fördern und die Produktion von Oxidantien reduzieren.(fa)

Hauptergebnisse

  • IF hat Vorteile in Bezug auf Gehirnalterung und Neurodegeneration;
  • IF kann mitochondriale Funktionen in Gehirn, Leber und Skelettmuskulatur schützen;
  • IF kann die mitochondriale Biogenese verbessern und die mitochondriale Dynamik regulieren;
  • die Enzyme Sirtuin-1 und -3 (SIRT1, SIRT3) sind Regulatoren, die an den modulierenden Effekten von IF in Bezug auf die mitochondrialen Funktion beteiligt sind.

Quellen 

Originalpublikation

Zhao Y et al.:

The neuroprotective effects of intermittent fasting on brain aging and neurodegenerative diseases via regulating mitochondrial function.

Free Radic Biol Med. 2022 Feb 23: S0891-5849(22)00074-0. doi: 10.1016/j.freeradbiomed.2022.02.021. Epub ahead of print. PMID: 35218914.

 

Foto

Gerd Altmann-Pixabay

 

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