FASTEN - Akzeptanz und Bedeutung in der Prävention

Bei herrlichem Wetter fand in dem nicht weniger schönen Steigenberger Hotel am Schloßpark Sanssouci am 17. April 2010 die Fortbildungstagung der dfa statt.

Dank hochkarätiger Referenten konnten die rund 30 Teilnehmer das „Fasten und seine Bedeutung in der Prävention“ aus äußerst interessanten Perspektiven beleuchten. Der gemeinsame Spaziergang durch den Schlosspark wurde vom unterhaltsamen Abendessen im Hotel glänzend abgerundet. Großer Dank geht an Ralf Bodeutsch, der es der dfa ermöglichte, im Steigenberger zu sehr guten Konditionen tagen zu können. Es folgen die Kurzfassungen einiger Vorträge.

█  Interesse und Akzeptanz für das Fasten - Unterschiede zwischen Bevölkerung und Patienten?
Herr Dr.med. Rainer Stange, Immanuel-Krankenhaus Berlin-Wannsee, präsentierte in seinem Vortrag eine Reihe von Bevölkerungsbefragungen mit hochinteressanten Fakten zum Thema.
Die vollständige Präsentation ist als pdf-Dokument im Mitgliederbereich unserer Webseiten www.fastenakademie.de abrufbar.

█ Steigert körperliches Training die Leistungsfähigkeit auch im Fasten?
Dr. med. Michael Boschmann, Charité Universitätsmedi-zin Berlin, Campus Buch, Franz-Volhard-Centrum für Klinische Forschung

Saftfasten nach Buchinger ist ein traditionsreicher therapeutischer Ansatz der Naturheilkunde zur Gewichtsreduktion bei Adipositas. Als kritisch wird dabei allerdings der angeblich schädliche Eiweißverlust betont, Daten dazu sind jedoch kaum vorhanden. Wie hoch ist der tatsächliche Eiweißverlust Adipöser nach 28-tägigem Saftfasten und führt ein zusätzliches Ausdauertraining zur Überforderung der physiologischen Anpassungsfähigkeit des Menschen mit nicht tolerierbaren pathologischen Folgeerscheinungen?
In den Jahren 1974 - 1990 wurde das Therapiekonzept “Komplexe Rekonditionierung Adipöser”, eine Kombination aus Saftfasten nach Buchinger und Ausdauertraining, in Form einer Gruppentherapie getestet. In der durchschnittlich 28 Tage dauernden Behandlung wurden an verschiedenen Untergruppen Parameter zum Energie-, Kohlenhydrat-, Fett- und Eiweißstoffwechsel sowohl in Ruhe als auch unter definierter körperlicher Belastung untersucht. Ergebnisse: Zusätzliches Ausdauertraining führte einerseits zu einer größeren Abnahme an Körpergewicht (12,2 ± 3,2 vs. 10,4 ± 2,2 kg) und Fettmasse (8,1 ± 1,6 vs. 5,9 ± 1,3 kg), andererseits zu erhöhter Fettverwertung und körperlicher Leistungsfähigkeit. Dabei fiel die Absenkung des Energieumsatzes pro kg fettfreier Masse geringer aus (-7,6 ± 12,4 vs. -14,3 ± 12,2 %). Ohne Training belief sich der Eiweißverbrauch auf ca. 1000 (Männer) bzw. 650 g/28d (Frauen). Mit Training war nur bei den Männern ein zusätzlicher Eiweißverbrauch von 130g/28d zu beobachten.
Schlussfolgerungen: Kraft– und Ausdauertraining ist eine sinnvolle und notwendige Ergänzung während des Saftfastens nach Buchinger.


█ Angewandte Yoga-Übungen zur Intensivierung und Unterstützung der Fasten-Erfahrung
Dipl. Ing. Frauke Schütte, Fastenleiterin (dfa), Yogalehrerin (BDY-EYU/GGF), Düsseldorf

Die verschiedenen Techniken des Yogas die-nen dazu, die Aktivität des Geistes zu besänftigen und erlernte Verhaltensmuster von Fixierung und Projektion abzulegen. Die Stufen des Yogas führen zu einem Zustand des tiefen, inneren Friedens und der Versenkung.
Yoga lehrt uns, positiv und verantwortungsvoll mit uns und unserer Umwelt umzugehen und unser Leben kreativ zum Ausdruck zu bringen. Durch Yoga vollzieht sich auf subtile Weise ein positiver Wandel in unserem Leben. Yoga und Fasten bedeuten, den Weg eines bewussten Lebens gehen. Mit ausgleichender Yogapraxis treten wir durch achtsame Haltungen und einen Wechsel von Ent- und Anspannung in eine aktive Beziehung zu unserem Körper. Im Fasten wird die Energie von der Außenwelt abgezogen und nach innen gerichtet und somit die Bewusstwerdung vertieft. Yoga unterstützt die Entschlackungsvorgänge und intensiviert die Fasten-Erfahrungen. In den Entspannungsphasen werden die Erneuerung und Selbstheilungsprozesse gefördert. 

█ Kurioses rund ums Fasten: über Hungerkünstler
Dipl. oec. troph Andrea Chiappa, Fastenleiter dfa, Dreieich

Der Beginn des Phänomens des Hungerkünstlers lässt sich den Quellen zufolge exakt auf das Jahr 1880 datieren, als der amerikanische Arzt Henry Tanner eine Wette abschloss, dass er es schaffen werde, 40 Tage lang völlig auf Nahrung zu verzichten und lediglich Wasser zu trinken. Er war davon überzeugt, dass es möglich sei, durch Fasten verschiedene Krankheiten zu heilen. Außerdem wollte Tanner die Kraft des menschlichen Willens demonstrieren, der in der Lage sei, natürliche Triebe zu überwinden. Sein Experiment fand in der Clarendon Hall in New York City statt, wo er Tag und Nacht überwacht wurde. Im Laufe der 40 Tage kamen tausende von zahlenden Besuchern, um den so genannten „Hungerdoktor“ zu sehen. Nach diesem publikumswirksamen und auch finanziellen Erfolg wiederholte Tanner die freiwillige Hungerkur noch mehrere Male.
Quellen: Wikipedia und „Hungerkünstler in Wien. Eine verschwundene Attraktion" von Peter Payer, Historiker und Autor.

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