Querschnittsanalyse

Der berühmte Alterns- und Fastenforscher Prof. Dr. Valter Longo macht in seinen Empfehlungen für Ernährung und Fasten durchaus Unterschiede zwischen Erwachsenen unter ca. 65 Jahren und über 65 Jahren. Diäten und Ernährungsstrategien sollten seiner Meinung nach auf den jeweiligen Menschen und sein Alter und seine Genetik abgestimmt werden. Eine aktuelle Studie untersuchte die Effekte eines verlängerten nächtlichen Fastens bei älteren Erwachsenen über 65 Jahren.

 

Verlängerte Fastenzeiten werden allgemein mit Vorteilen für den Metabolismus in Verbindung gebracht. Bisherige Daten wurden bisher an meist kleinen Stichproben und eher jungen Menschen in kontrollierten Umgebungen erhoben – mit einigen, wenigen kardiovaskulären Risikomarkern und für kurze Zeiträume. Ziel einer aktuellen Studie war es, die Effekte eines gewohnheitsmäßigen, verlängerten, nächtlichen Fastens anhand einer breiten Palette von Biomarkern für den Herz-Kreislauf-, Nieren-, Entzündungs- und Ernährungsstatus zu untersuchen – und zwar bei in Gemeinschaften lebenden älteren Erwachsenen.

Estrada-deLeón et al. führten eine Querschnittsanalyse von Daten von 1.047 Erwachsenen ≥ 65 Jahre aus einer Seniorenstudie zu Ernährung und kardiovaskulärem Risiko in Spanien (Senioren-ENRICA-2) durch. Die Forschenden haben das Ernährungsverhalten anhand einer validierten Ernährungsanamnese beurteilt. Die nächtliche Fasten-Zeit wurde in die folgenden Kategorien eingeteilt: <10, 10 bis < 12 und ≥ 12 Stunden/Tag, wobei letzteres als verlängertes nächtliches Fasten definiert wurde. Als Hauptstörfaktoren für die Analyse der Daten wurden die allgemeinen Ernährungsqualität, definiert als Einhaltung einer mediterranen Ernährung Score und der Body-Mass-Index berücksichtigt.

Die Autor:innen kommen zu folgendem Ergebnis: Eine längere Nacht-Fastenzeit war mit einer geringeren Konzentration von High-Density-Lipoprotein-Cholesterin (HDL-c) verbunden, einem höheren Kaliumspiegel; und einer niedrigeren Chloridkonzentration. Diese Ergebnisse wurden nach zusätzlicher Anpassung an die Körpermasse leicht abgeschwächt.

Estrada-deLeón schlussfolgern, dass ein gewohnheitsmäßiges verlängertes nächtliches Fasten keine vorteilhaften Effekte in Bezug auf die untersuchten Biomarker zeigte. Dagegen wurden eher leicht nachteilige Effekte gefunden, die darauf hindeuten könnten, dass längere Zeiträume zwischen den Mahlzeiten möglicherweise für ältere Erwachsene nicht geeignet sind.(fa)

 

Quellen

Originalpublikation

Estrada-deLeón DB et al.:

Association of prolonged nightly fasting with cardiovascular, renal, inflammation, and nutritional status biomarkers in community-dwelling older adults.

Am J Clin Nutr. 2022 Jan 31: nqac021. doi: 10.1093/ajcn/nqac021. Epub ahead of print. PMID: 35102374.

 

Foto

calwaen liew / Unsplash

 

 

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